6. An der Nordseeküste - Ostende, De Haan, Blankenberge, Knokke-Heist
Die Fahrt von Brügge zum Hotel De Hofkamers in Ostende dauert knapp eine Stunde. Wir dürfen unseren Wagen bereits am Mittag in einem nahen Parkhaus platzieren, was wir angesichts der Sonnenstrahlung sehr schätzen. Unsere Unterkunft befindet sich nahe beim Leopoldpark, welchen wir besuchen. Dann gehen wir ins Tourist Office beim Casino (=Kurhaus), wo wir uns mit Informationsmaterial eindecken. Ein erster Blick auf den Atlantik, welcher hier wegen des geringeren Salzgehalts bereits Nordsee genannt wird, eröffnet einen langgezogenen, breiten Strand mit feinem Sand. Es herrscht ein Bade- und Unterhaltungsbetrieb wie am Mittelmeer. In einem guten Strandrestaurant reservieren wir einen Platz für das Nachtessen, da dies am Wochenende empfehlenswert sei. Wir flanieren auf der Strandpromenade, vorbei an Häuserblöcken wie in einem italienischen Badeort und an „Stars on the walk of fames“ für Film- und andere Sternchen.
Auch die Kunst in Form von roten, zerknitterten Schachteln ist imposant platziert. Am Heldenplatz steht ein Denkmal für die Opfer des 2. Weltkriegs, denn die Stadt Ostende war damals sehr umkämpft. Hinter dem Jachthafen riecht man bereits den Fischmarkt. Und fast überall gibt es natürlich Pommes Frites dazu! Während Rigette nach dem Zimmerbezug noch einen ausgedehnten Marsch durch den feinen Sand unternimmt, widme ich mich dem Archivieren von Fotos und Posts.
Den Abend verbringen wir mit Speis und Trank am Strand. Erst kurz nach 22 Uhr versinkt die Sonne im Meer. Und wir versinken bald darauf in den weichen Hotelkissen.
Am nächsten Tag geht’s der Küste entlang nordwärts, Wir machen einen Halt in De Haan. Blasmusikanten kennen die Namen der niederländischen Komponisten Jacob und Jan De Haan vermutlich bestens, doch wir sind immer noch im flämischen Belgien. Wir parkieren in der Maria Hendrika Strasse (Rigette lässt grüssen). Am Wegrand steht ein luxuriöses Vogelhäuschen. Das herausgeputzte Städtchen hat viele seiner Häuser aus der Belle Epoque erhalten und renoviert. Entsprechend wimmelt es von Touristen, welche auch den schönen Badestrand sehr schätzen. Ein kleiner Bahnhof ist die Station für ein Tram, welches wacker benutzt wird und zu weiteren Sandstränden führt. Überall kann man Kinder- und Erwachsenenvelos, aber auch jede Menge anderer Tretfahrzeuge mieten.
Am Nachmittag erreichen wir unser Tagesziel Blankenberge. Trotz Google-Maps ist es nicht einfach, unser sehr bescheidenes Hotel San José in der Fussgängerzone zu finden. Noch schwieriger wird die Lokalisation des angegeben Parkhauses, einem Übrigbleibsel in einem geschlossenen Motel. Wir suchen den Eingang und den Ausgang, finden verschlossene Türen und mickrige Beleuchtungen. Endlich können wir den nahen Strand aufsuchen, wo das Leben pulsiert. Allerdings sind die Wohnblöcke entlang der Promenade ziemlich scheusslich. Am Casino hängen drei übergrosse Kleinkinder. Kunst für Anfänger? Der Sandstrand ist sehr familienfreundlich eingerichtet und auch die Cocktails in der Bambusbar lassen sich durchaus sehen. Die Hoffnung, am Ende des langen Jetty ein offenes Restaurant zu finden wird zwar enttäuscht. Immerhin hat man von dort aus einen schönen Überblick über die Küste. Und futtern kann man auch an jeder anderen Ecke.
Jetzt fahren wir weiter der Küste entlang nordwärts. Wir passieren Zeebrugge und erreichen schliesslich Knokke-Heist. Der Ort ist ein Konglomerat von ehemaligen Fischerdörfern wie Heist, Dichter- und Malerorten wie Duinbergen, Luxusresorts wie Albertstrand oder der langgezogenen Stadt Knokke. Die 1,5 km lange, schnurgerade Lippenslaan verläuft vom Bahnhof bis zum Strand und ist flankiert von Geschäften und Restaurants. Wir parkieren beim Rathaus und wandern bis an die Küste, wo wir feststellen, dass wir nichts verpassen, wenn wir bis Antwerpen weiterfahren. Der Strand ist übersät von Kabinen, die Häuserfront ist eine Betonmauer mit Fenstern und das Thermometer übersteigt die 30°-Gradmarke. So weit wie das Rutschbahn-Chamäleon können wir die Zunge allerdings nicht raushängen lassen. Unsere weitere Route macht als Abkürzung einen kurzen Abstecher durch Holland. Auf der Fahrt in die grösste Stadt Belgiens gibt es die in Grossräumen üblichen Staus. Schliesslich erreichen wir das Motel One in Antwerpen und finden ganz in der Nähe an der Schelde einen bedachten Parkplatz für die nächsten drei Tage.
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