7. Antwerpen, die grösste Stadt Belgiens
Antwerpen ist nicht nur einer der grössten Häfen der Welt, sondern auch die grösste Stadt Belgiens. Nach dem Bezug des (gottlob klimatisierten) Zimmers richten wir uns für 3 Tage in Antwerpen ein. Ein abendlicher Rundgang bei immer noch 32°C führt uns durch die Hoogstraat zum Grossen Markt. Dieser ist umsäumt von wunderbaren historischen Gebäuden. In einem italienischen Restaurant geniessen wir zur Abwechslung die hausgemachten Teigwaren statt die ewigen Frites. Die Kathedrale erstrahlt im abendlichen Sonnenlicht, während wir uns ans Ufer der Schelde begeben. Dies ist die Wasserstrasse, welche den Hafen von Antwerpen direkt mit der Nordsee verbindet und so die Meerschifffahrt erst ermöglicht.
Da es heute sehr heiss wird, machen wir uns schon früh auf die Socken. Am Grossen Markt fotografieren wir nochmals das Rathaus und die umgebenden Zunfthäuser. Der Silvius Brabo Brunnen erzählt eine Sage eines Handwerfers, der die abgehackte Hand eines bösen Riesen in die Schelde wirft, weshalb der Name Antwerpen (Hand werpen) erstanden sein soll. Um 10.00 Uhr öffnete die grösste Kathedrale Belgiens (und der Niederlande). Der gotische Bau enthält mehrere Gemälde von Rubens, eine filigran geschnitzte Kanzel, zahlreiche Büsten, Gräber und Kirchenschätze. Vorbei an Patrizierhäusern erreichen wir die Steen, eine alte Burg an der Schiffanlegestelle. Sie enthält heute ein Tourist Office. Hier werden wir auch instruiert, wie wir unseren PW für die Innenstadt registrieren können, um einer hohen Busse zu entkommen. Ob es geklappt hat, werden wir wohl erst zuhause erfahren.
Es wird um die 38°C heiss. Wir konzentrieren unser Augenmerk deshalb auf Kirchen und Bars. Auf dem Grünen Platz steht ein Denkmal zu Ehren von Maler Peter Paul Rubens. Bald finden wir die Sankt Karl Borromäuskirche. Doch dies ist eigentlich eine Jesuitenkirche und dem Heiligen Ignazius von Loyola gewidmet. Nach dem Verbot der Jesuiten und einem Brand wurde als Verlegenheitslösung der Name des Mailänder Bischoffs aktuell, welcher auch im Kanton Uri seine Spuren hinterliess. Das Kirchenschiff lässt den früheren Prunk erahnen. In der Marienkirche und dem Chor ist einiges davon erhalten geblieben oder restauriert worden. Da wir nicht allzu lange der Hitze ausgesetzt sein dürfen, findet Rigette einen Trick, um sich abzukühlen. Man nehme zwei Gläser Pinha Colada, leere diese möglichst zügig und nutze die leeren Gläser mit Eiswürfeln als Wangenkühler.
Am nächsten Tag gehen wir nochmals zur Kathedrale. Eine Plastik von zwei Liebenden steht anmutig am Strassenrand. Zwei Musikantinnen geben ein Ständchen. Vom Grünen Platz aus fahren wir danach mit der U-Bahn bis zum Zentralbahnhof am Königin Astrid Platz. Der Kopfbahnhof ist eher eine Kathedrale des Eisenbahnzeitalters. Hier finden wir endlich auch einen Bancomaten. Die Zeit des Bargelds ist auch in Belgien ziemlich vorbei. Die Züge halten im Bahnhof auf mehreren Ebenen. Unterirdisch wurde zusätzlich ein Durchgangsbahnhof für die Hochgeschwindigkeitszüge angelegt.
Nahe beim Bahnhof steht ein Juwelierladen neben dem anderen. Antwerpen ist die Hochburg der Diamantenschleiferei und des Diamantenhandels. Entsprechend vielseitig sind die Angebote. Für uns ist ein Bierchen bei wiederum über 30°C ebenso verführerisch. Ebenfalls am Bahnhofplatz steht ein grosses Radisson Blu Hotel. Vom Bahnhof führt nach Osten die breite Kaiserstrasse, welche an die Bahnhofstrasse in Zürich erinnert. Wir betrügen die Metro um 6 Euro, weil wir trotz des Rückfahrtbillets die Strecke zurück zu Fuss machen, denn es ist nicht mehr ganz so heiss wie gestern und auf der südlichen Strassenseite geben die Häuser einen angenehmen Schatten. Wir kommen bei der Oper vorbei und laufen weiter bis zum Meir Platz. Von hier geht’s weiter durch die Leysstrasse zurück zum Grünen Platz. Dann ist Siesta im Hotel angesagt, ausser man heisse Rigette und möchte unbedingt noch etwas shoppen! Das Nachtessen geniessen wir in einem guten Lokal am Ostufer der Schelde. Danach verfolgen wir am grossen TV-Bildschirm im Hotelzimmer das Eröffnungsspiel der Frauenfussball-WM. Trotz gutem Einsatz verliert die Schweiz gegen Norwegen leider mit 1:2.
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